Dies war mein Programm zur Oberbürgermeisterwahl am 13. September 2020.
Auch wenn ich nun nicht zum OB gewählt wurde, ist dieses Programm meine persönliche Agenda für meine Arbeit als Stadtrat.
Mit meinem Programm möchte ich Ihnen die Inhalte näher bringen für die ich stehe. Mein Ziel ist ein Köln, dass sich als Ganzes von einem Gedanken leiten lässt:
Eine Stadt in der jede und jeder an allen Facetten des Lebens teilhaben kann. Dies alles in einem Umfeld, welches unsere Umwelt nicht belastet, sondern sie schützt und stärkt.
Auch wenn Ihnen manches utopisch oder nicht praktikabel erscheinen mag, wichtig ist mir, dass Sie die Vision dahinter erkennen können. Falls Sie einen großen Teil meines Programmes mittragen können, wäre es schön, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen würden.
Klimaschutz – höchste Priorität
Soziales – eine Stadt für Alle
Verkehr– Rauf auf’s Rad
Wohnen – bezahlbar und nachbarschaftlich
Kultur – Avantgarde und Sub-Kultur
Ernährung – gesund und regional
Umwelt – Grün ausbauen
Bildung – Chancen, ein Leben lang
Stadtentwicklung – Attraktivität sinnvoll nutzen
Wirtschaft & Finanzen – Gemeinwohl vor Rendite
Ordnung – Respekt und Toleranz
Das Plus+ – gemeinsam mit Ihnen
KLIMASCHUTZ – HÖCHSTE PRIORITÄT
Seit Juli 2019 ist Köln eine Stadt im Klimanotstand, doch geändert hat sich seitdem wenig. Dabei sind, auch bei uns vor Ort, dringend wirksame Maßnahmen notwendig um den weltweiten Temperaturanstieg zu begrenzen.
Wenn über notwendige Veränderungen gesprochen wird, wird oft suggeriert, dass kaum zu bewältigende Aufgaben vor uns liegen, und ein Verlust an Lebensqualität drohe.
Die Größe des sogenannten CO2-Fußabdruckes ist meist vom Einkommen abhängig. Ist auch einleuchtend: In der Regel fahren Geringverdiener keine SUVs, und können sich Fernreisen nicht leisten. Wenn nun Angst vor Verlust und Einschränkungen geschürt wird, werden jedoch meist die unteren Einkommensschichten angesprochen. Ein falsches Spiel.
Denn ein sozial ausgewogener Klimaschutz ist möglich, und ein Gewinn für uns alle!
Köln muß als Stadt mit gutem Beispiel voran gehen: Dazu gehören eine klimaneutrale Verwaltung und Stadtwerkekonzern.
- Klimaneutralität bis 2030
- Ein neuer Klimaschutzpreis der Stadt Köln
- Ein eigenes Dezernat Klimaschutz
- Finger weg von allen Kölner Grünflächen
- Rheinenergie wird Ökostrom-Anbieterin, parallel:
- Aufbau einer neuen, grünen städtischen Energiegenossenschaft
- Zügige Umsetzung aller Empfehlungen aus KölnKlimaAktiv 2022
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SOZIALES – EINE STADT FÜR ALLE
Was bedeutet eine gerechte Stadt für alle? Für mich in erster Linie die Möglichkeit zur Teilhabe am Leben in Köln in all seinen Facetten. Gute Bildungsmöglichkeiten, fair bezahlte Arbeitsplätze entsprechend der Qualifikation, und ein Kultur- und Freizeitangebot, das bereichernd wirkt. Und nicht etwa kommerziell ausgerichtete Angebote, die sich versuchen an Kölns Bürger*innen zu bereichern.
Rund die Hälfte der Kölner*innen hat Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, so gehört zu einer sozialen Stadt auch unabdingbar bezahlbarer Wohnraum. Köln muss eine Stadt für Familien bleiben. Dies bedeutet nicht nur endlich eine ausreichende, qualitativ hochwertige Versorgung mit Kita- und Schulplätzen zu schaffen, sondern auch günstigen Wohnraum für Familien zur Verfügung zu stellen.
- Gerechtigkeit bedeutet Teilhabe für alle
- Trend zur Vereinsamung umkehren
- Familien und Nachbarschaft stärken
- KölnPass beibehalten und ausweiten
- Köln ist divers. Vielfalt bereichert uns.
- Migrant*innen gute Integrationsangebote machen
- Bürgerzentren ausbauen
- Köln wird älter, mehr für Senioren tun
- Radeln ohne Alter – Rikschas für Seniorenheime
- Neue Halle für den Sport
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VERKEHR – RAUF AUF’S RAD
Der Verkehr in Köln gehört zu den am kontroversesten diskutierten Themen der Stadt. Dabei geht es uns meist um das gleich Anliegen:
Sicher, komfortabel und barrierefrei das Ziel erreichen. Im Jahr 2020 kommt jedoch ein wichtiger Aspekt hinzu: Verkehr darf andere nicht gefährden, und muß umweltverträglich sein. Wie jede Stadt sollte Köln auch hier auf den ÖPNV und Fuß- und Radverkehr setzen. Eine ordentliche Radverkehrsinfrastruktur ist, bei gutem Willen, vergleichsweise günstig zu haben: Autospuren können mit relativ wenig Aufwand in geschützte Spuren für das Rad gewandelt werden. Auch für den Ausbau des ÖPNV ist die Zeit günstig, Bund und Land stellen hohe Fördermittel zur Verfügung. Da wir die Verbesserungen schnell brauchen, plädiere ich für eine rein oberirdische Verstärkung der Ost-West-Achse. Die finale Entscheidung soll in dieser Frage aber in einer Einwohnerbefragung fallen.
- Reduzierung des Autoverkehrs auf ein Minimum
- Gute Radverkehrsinfrastruktur
- Umgehender Beginn der Planung neuer Radschnellwege
- In den Veedeln: Verkehrsberuhigte Begegnungszonen
- Rheinpendel: Mit dem ÖPNV vernetzte Seilbahn
- Lastenradförderung dauerhaft etablieren
- Ost-West-Achse: Oben bleiben!
- Ost-West-Achse: Entscheidung durch Einwohnerbefragung
- Umweltmaut finanziert Verkehrswende, und ein
- 1 Euro Ticket
- ÖPNV schnell stärken: Mehr Busse auf eigenen Spuren
- Niehler Gürtel wird Park und Radschnellweg
- Amt für Nahmoblität (Fuss- & Radverkehr)
- Wasserstoff-Mobilität fördern
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WOHNEN – BEZAHLBAR UND NACHBARSCHAFTLICH
Köln ist attraktiv – dies freut uns alle – bedeutet aber auch, dass Köln unter einem enormen Wohnungsdruck leidet. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Mieten seit Jahren stark, auf ein kaum noch erträgliches Maß steigen. Die Gesetzes des Marktes werden wir in Köln nicht umdrehen können – wer dies behauptet verspricht zu viel – aber wir können den Markt beeinflussen. Etwa durch den verstärkten Bau günstiger, stadteigener Wohnungen.
Gerade Familen sind von der Wohnungsnot besonders betroffen, viele müssen Köln ganz verlassen, während sich in der Innenstadt Appartements für Besserverdienende ausbreiten – diesen Trend möchte ich mit stoppen!
- Millieuschutzsatzungen für ganz Köln
- Mehr sozialen Wohnungsbau
- Bindungsfristen für Sozialwohnungen verlängern
- Gründung neuer Genossenschaften fördern
- Alternative Wohnformen und Experimente zulassen
- Mehr Grundstücke durch die Stadt ankaufen – und in Erbpacht weitergeben
- Faire Konditionen für Baugruppen
- Neue, größere Gewerbeeinheiten verpflichtend an Wohnungsbau koppeln
- Den Bau von Werkswohnungen unterstützen
- Nachbarschaft stärken: Aufenthaltsqualität erhöhen, Begegnung ermöglichen
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KULTUR – AVANTGARDE UND SUB-KULTUR
Ein Grund für Kölns ungebrochene Attraktivität ist das kulturelle Leben in unserer Stadt. Doch die Vielfalt an Angeboten ist keine Selbstverständlichkeit. Günstige Proberäume und Ateliers werden teurer. Clubs (und auch die Gastronomie) leiden unter höheren rechtlichen Auflagen. Trotz insgesamt verstärkter Förderung gehen freien Theatern und anderen Kulturräumen die Luft aus. Auf diese sogenannte Freie Szene müssen wir aufpassen. Sie ist der Nährboden unserer Kulturstadt!
Unsere städtischen Kultur-Einrichtungen stehen zum Glück gut da. Wir können uns schon bald auf das Miqua, und in nicht all zu ferner Zukunft auf ein Migrationsmuseum in Kalk freuen. Doch all diese Errungenschaften gilt es zu verteidigen.
Sub- und Hochkultur erscheinen manchen als Gegensätze, dabei sind sie Verbündete. Der kommerzielle Mainstream ist oft langweilig. Punk und Oper sind spannend – ihnen sollte unsere Neugierde gelten!
- Club-Szene erhalten
- Freie Kunst- & Kulturszene weiter fördern
- Colonius wieder eröffnen
- Kulturbaustein am Helios-Gelände
- Oper/Schauspiel zügig fertig sanieren
- Ganzjährig Eintritt frei in städtische Museen
- Mehr Ateliers und Proberäume
- Denkmalschutz wertschätzen
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ERNÄHRUNG – GESUND UND REGIONAL
Die Bedeutung der Ernährung für unser Wohlergehen, wird in der Öffentlichkeit meist unterschätzt.
Beim Genuß sollte eben das Genießen im Vordergrund stehen, und da sind die Vorlieben zum Glück unterschiedlich. Genauso sollte aber auch akzeptiert werden, dass etwa Fleischkonsum nicht nur dem Tier- sondern auch dem eigenen Wohl abträglich ist; dazu kommen noch die Auswirkungen aufs Klima.
Totaler Verzicht muss nicht sein, aber wir alle können bei Einkauf und Konsum achtsamer sein. Den Rotwein von der Ahr und Bio-Fleisch aus der Eifel, bei maßvollem Konsum muss dies nicht viel teurer werden – wert sollte es uns auf alle Fälle sein!
In Ihrer Küche sind Sie der Chef, die Chefin. In den Küchen der Stadt Köln, zum Beispiel in Kitas und Schulen, sollten wir mit gutem Beispiel voran gehen: Mehr regionale Produkte, mehr vegetarische und vegane Speisen – genauso lecker, und gesünder!
- Kölns landwirtschaftliche Flächen mittelfristig auf Bioanbau umstellen
- Gesundes Essen in Kitas, Schulen und Kantinen
- Weniger Fleisch, mehr vegetarische und vegane Speisen
- Wochenmärkte stärken
- Empfehlungen des Ernährungsrates umsetzen
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UMWELT – GRÜN AUSBAUEN
Der beschlossene Ausbau des FCs im Grüngürtel kann leider nur noch durch Gerichte gestoppt werden – den klagenden Verbänden wünsche ich viel Erfolg.
Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die geplante Versiegelung der Gleueler Wiese nicht die größte anstehende Umweltsünde in Köln ist. Aber eben eine mit hoher Symbolkraft. Und da der Erhalt des Kölner Grünsystems für unsere Stadt so immens wichtig ist, kann es für den FC auch an dieser Stelle keine Ausnahme geben. Die Fans unseres FC sollen wissen: Das Geißbockheim und die bisherigen Trainingsplätze stellt niemand in Frage, doch weitere Trainingsplätze sollten an anderer Stelle realisiert werden. Dies kann am Ende für den FC sogar sinnvoller sein, da es anderen Standorten langfristig bessere Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
Wichtiger, als allein diese Frage ist der Umgang mit unserer Umwelt in ganz Köln. Überall in unserer Stadt ist Grün, und auch die Artenvielfalt, auf dem Rückzug. Dies müssen wir gemeinsam umkehren!
- Unser Grün dem Klimawandel anpassen
- 100.000 Straßenbäume für Köln – mehr Grün in unseren Veedeln
- Mehr Wasser für Kölns Straßenbäume
- Grünfraß stoppen – Hände weg vom Grüngürtel!
- Keine Wasserski-Anlage am Rather See
- Viel mehr blühende Wiesen in Kölns Grünanlagen
- Aufgabe der Hubschrauber-Station am Kalkberg
- Artenvielfalt in der Stadt schützen
- Glyphosat und weitere Pestizide auf Kölner Stadtgebiet untersagen
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BILDUNG – CHANCEN, EIN LEBEN LANG
Bildung beginnt im Elternhaus wie in der Kita. Es folgen Schule, Ausbildung, Universität, Beruf und auch Weiterbildung. Kölns Bildungslandschaft ist vielfältig, aber leider nicht immer für jeden zugänglich. Oft wird gesagt Bildung sei Ländersache. Stimmt die Lehrpläne werden in Düsseldorf gemacht. Doch auch in Köln können wir viel für Bildungschancen tun. Bei allen Anstrengungen, noch immer finden viele Eltern keinen Kitaplatz. Noch immer stehen meist nicht genug Gesamtschulplätze zur Verfügung. Auch später, ob mit oder ohne Ausbildung: Wir lassen keinen zurück, Chancen ein Leben lang.
- Mehr Kitas
- Schulneubau weiter ausbauen, dabei auf Qualität der Gebäude achten
- Sinnvoll digitalisieren – Geräte allein reichen nicht
- Stadtbibliothek und VHS in den Veedeln ausbauen
- OGS Qualität weiter verbessern
- Auch Horte wieder städtisch fördern
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STADTENTWICKLUNG –ATTRAKTIVITÄT SINNVOLL NUTZEN
Köln wächst an Einwohner*innen, ein Zeichen für die Attraktivität unserer Stadt. Dies hat aber auch zur Folge, dass es in Köln enger wird. Daher wird der Umgang mit unseren Flächen in der Stadt immer wichtiger. Wieviel Bauland brauchen wir? Brauchen mehr Menschen mehr Straßen oder mehr Grün?
Köln sollte seine hohe Attraktivität sinnvoll nutzen:
Firmenansiedlungen, gerne, aber bitte nur Unternehmen die nachhaltig wirtschaften, und auch Wohnungen bauen. Nach Köln ziehen, gerne, aber bitte ohne Auto. Mehr autofreie Siedlungen, grüne Verkehrsinfrastruktur, Köln muss das Auto verzichtbar machen. Die Zeiten des Wachstums sollten wir nutzen um unsere Stadt nachhaltig zu transformieren.
- Klimaneutrales Kreuzfeld
- Kein Wohnungsbau auf bisherigen Grünflächen
- Mehr Baulücken und Aufstockungen nutzen, komplizierter aber möglich
- Gute ÖPNV-Anbindungen, in allen Veedeln und neuen Stadtteilen
- Siedlung Egonstraße erhalten
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WIRTSCHAFT & FINANZEN
Die Stadt Köln ist zum Glück nicht arm. Auch in Krisenjahren wurde Köln immer vor einem Haushaltssicherungskonzept bewahrt. Dies verdanken wir auch Kölns Unternehmen und ihren Gewerbesteuerzahlungen. So konnte Köln in den vergangenen, prosperierenden Jahren ihr Haushaltsdefizit abbauen – und wenn es weiter so gut läuft, kann Köln schon in wenigen Jahren einen Haushalt ohne neue Schuldenaufnahme vorlegen.
Doch die Herausforderungen sind enorm. Wir brauchen Geld für Wohnungsbau und neue Schulen. Wir müssen die Mittel für den ÖPNV-Ausbau und die Verkehrswende erhöhen. Und vor allem: Wir müssen dem Klimawandel mit all unseren Ressourcen begegnen! Schnellstmögliche Klimaneutralität und Anpassungen an den Klimawandel müssen finanziert werden.
Es ist wichtiger nächsten Generationen ein intaktes Köln zu übergeben, als ihnen schuldenfreie Trümmer zu hinterlassen.
- Verstärkt nachhaltig wirtschaftende Unternehmen ansiedeln
- Abkehr von der schwarzen Null
- Hohe Investitionen in Klimaschutz und Bildung
- Eine neue städtische Energie-Versorgung, als Genossenschaft
- Einzelhandel durch ein attraktiveres Umfeld stärken
- Keine Schikanen für die Gastronomie
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ORDNUNG – RESPEKT UND TOLERANZ
“Wir sind geboren um frei zu sein”, ist eine Zeile aus einem Songtext von Rio Reiser.
Auch wenn Regelungen wie unsere Stadtordnung das Zusammenleben in einer Stadt positiv gestalten können, sollten wir nie vergessen, dass es auch anders geht: Einfach mit Toleranz, Respekt und Rücksichtnahme.
Ängste und Sorgen müssen immer ernst genommen, im Gespräch können viele Probleme oft schnell aus der Welt geschafft werden. Auch wenn es komplizierter ist, wir sollten uns immer für den fairen Umgang miteinander entscheiden, statt uns hinter platten Parolen zu verschanzen.
- Verbote in unsere Stadtordnung reduzieren
- Freiheiten bewahren
- Autonomes Zentrum erhalten
- Bei Konflikten das Gespräch suchen
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DAS PLUS+ – GEMEINSAM MIT IHNEN
Bringen Sie sich ein, Ihr Engagement ist weiterhin gefragt! Bürgerbeteiligung wurde früher oft nur als Ventil genutzt um Unmut zu kanalisieren. Heute sind die Beteiligungsmöglichkeiten zum Glück schon wesentlich ausgereifter. Dennoch müssen wir unser aller Know-How noch mehr als Ressource, als Schatz begreifen. Dieses Potential soll nicht als Konkurrenz zur Arbeit der Verwaltung verstanden werden, sondern als Ergänzung, um auf unserem Weg zu einem ökologischeren und sozialeren Köln schneller vorran zu kommen.
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“Bei Konflikten das Gespräch suchen”? Gibt es dafür auch 3 konkrete Beispiele?
Spontan fallen mir drei Beispiele ein:
Grillen in Parks nicht verbieten, sondern (weiterhin) um Rücksichtnahme bitten, auch darum den anfallenden Müll mitzunehmen.
Kleineres (ungefährliches!) Fehlverhalten im Straßenverkehr nicht immer gleich mit Bußgeld ahnden. Argumente überzeugen, Knöllchen nicht.
Wenn die Party nebenan zu laut ist, nicht gleich das Ordnungsamt rufen. Erstmal rübergehen Und vielleicht mitfeiern?
Ist nicht ihr Ernst? Appelle gegen diese Müllferkel, die überall, wo sie ihre Grillpartys feiern, einen Ort der Verwüstung hinterlassen, nach dem Motto: “Nach uns die Sintflut”? Das soll etwas bringen?
Nein, das bringt überhaupt nichts. Dort, wo gegrillt werden darf, muss eigentlich permanent eine Überwachung durch das Ordnungsamt gegeben sein und bei Verstößen, wie das Zurücklassen von Abfall, oder das Wegschnipsen von Zigarettenkippen, muss es Geldstrafen geben, die richtig weh tun. Denn wir leben in einer Zeit, wo offensichtlich doch einige Zeitgenossen ihr Ego über die Allgemeinheit stellen und Allgemeingut für vogelfrei halten. Es gehört aber eben nicht niemandem, sondern uns allen. Und Menschen, die das nicht verstehen wollen, denen muss man das, mit aller Konsequenz beibringen. Denn Appelle gehen da zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder heraus. Und wenn die Strafen nur hoch genug sind, finanzieren sich die Ordnungshüter auch selbst. Muss ja niemand löhnen, der sich korrekt verhält, sondern immer nur die, die sich daneben benehmen.
Ach ja, und ich bin gegen feste Bußgeldkataloge, sondern immer für die Angabe von einkommensabhängigen Tagessätzen. € 20,– für Falschparken, bedeuten für den Porschefahrer nicht viel, doch der arbeitssuchende Hartz IV Empfänger, der seine alte Karre kaum noch betanken kann, für den ist das richtig viel Geld. Da bin ich dann der Meinung, dass der Porschefahrer eben auch so viel bezahlen muss, dass es ihm ebenso weh tut. Verkehrsverstöße dürfen einfach nicht pauschal geahndet werden, denn sonst können es sich Einige “leisten” und Andere nicht.
Was wollen sie gegen die urbane “Umgestaltung” durch Graffiti und den Aufkleberwahn machen? Alles was die Stadt bisher dagegen unternimmt, erweist sich zunehmend als zahnlos und die Stadtviertel verkommen so förmlich zu gefühlt rechtsfreien Räumen, einfach weil es unmöglich aussieht und dagegen nichts unternommen wird. Appelle helfen nicht und über die KASA machen sich die Sprayer schon öffentlich lustig.
Gegen bewusstes Fehlverhalten helfen keine Appelle, da hilft nur konsequentes Handeln. Wenn in den Parks wieder gegrillt werden darf und das geduldet werden soll, dann muss man die Leute, die sich daneben benehmen, auch konsequent zur Kasse bitten. Und zwar so, dass sie sich hüten werden, das noch einmal zu machen. Wer nicht zahlen kann, den verdonnert man zu gemeinnütziger Arbeit, wer nicht zahlen will, für den gibt es Beugehaft. Von dieser Streichelpolitik habe ich inzwischen echt die Schnauze voll und es wird Zeit, dass sich die Allgemeinheit das Fehlverhalten Einzelner konsequent nicht mehr gefallen lässt, sondern, natürlich mit dem immer gebotenen Augenmaß, Delinquenten auch konsequent einer gerechten Bestrafung zuführt.
Denn unsere schöne Stadt verkommt sonst und dass alleine aufgrund eine Minderheit, der das Wohl der Allgemeinheit am Gesäß vorbei geht.
Einkommensabhängige Bußgelder halte ich auch für eine sinnvolle Maßnahme. Wie du sagst, machen feste Geldstrafen eine Ordnungswiedrigkeit für manche “bezahlbar”, sodass man sich asoziales Benehmen, abhängig vom Einkommen, erkaufen kann.
Ich bin allerdings auch gegen Grill- und Feuerverbote. Es gibt genügend Menschen die in der Lage sind verantwortungsbewusst zu Grillen und richtiges Verhalten vorzuleben. Man sollte sich vielmehr auf die Ahndung bei Fehlverhalten konzentrieren und auch hier frühzeitig den Dialog bei Mitgrillenden suchen.
Bzgl. der Graffiti könnte man sich von Berlin einiges abgucken. Orte wo das Sprayen nicht nur geduldet wird, sondern ausdrücklich erwünscht ist. Das bietet Freiraum, sogar eine Plattform für Kunst und Kultur. Illegales Sprayen würde stark reduziert werden und die qualität der Graffiti ansteigen.
Wie sorgt der OB dafür, dass meine Nachbarn nicht das Ordnungsamt rufen wenn ich eine (angekündigte) Party schmeiße?
— Habe im Moment zum Glück keine solcher Nachbarn mehr aber das Beispiel lässt sich ziemlich zerreißen.
Ein tolles Programm!
Zum Punkt 3: planst du auch die vorhandene Radwege befahrbar zu machen?
Mir gefällt das umfangreiche Programm sehr gut. Einiges davon wird als OB und ohne Politikwechsel in Land und Bund nicht umsetzbar sein, aber man muss ja irgendwo anfangen und wenn man viel leistet und nicht alles umsetzen kann, wird das wohl weniger übel genommen, als wenn man kaum etwas leistet, aber alle unnützen Wahlversprechen erfüllt.
Als Mitglied der Linken (anderes Bundesland) frage ich mich jetzt nur, wo denn die programmatischen und politischen Differenzen zur Kölner Linken oder den Klima Freunden (ja, da gab es eine Abspaltung, aber warum?) sind. Im Programm kann ich jetzt eigentlich kaum Punkte erkennen, die sich nicht auch mit der Linken oder den Klima Freunden umsetzen ließen.
Auch mit den Linken gibt es immer wieder punktuelle Zusammenarbeit. Es ist mehr die Herangehensweise: Wir können auch mit CDU und Grünen gut ins Gespräch kommen, Die Linke träumt hingegen weiterhin von der Mehrheit eines linken Lagers.
Ich finde das Programm super ! Würde mich sehr über einen Wandel in Köln freuen. Dass diese harte Hand Politik nichts bringt , sieht man ja. Finde den Gesprächsansatz viel besser. Auch wenn der OB das nicht allein entscheidet, gibt er doch die Richtung. Vor! Viel Erfolg
Was tun mit Straßenmusikern in Köln, die es schon immer waren, und jetzt erwürgen, bestrafen und zerstören die Ordnunsamt
Mir ist der Begriff Unabhängikeit lieber als Freiheit, denn Respekt beinhaltet die Grenze des Anderen wahrzunehmen und nicht zu verletzen. Vice-versa. Leider herrscht alltäglich auf dem Radweg ein anderer Tenor. Autotüraufreissen und zwar gezielt ist noch gar nichts. Und dann steige ich ab , stelle mein Fahrrad auf den Ständer und biete “Haue” an. Nur anbieten… und auf Hort stehe ich absolut nicht. Und/oder. Stand, Land, Hausgrenze ist meine Devise. Aber ich werde Sie wohl wählen, als kleiners Übel.